Körperliche Aktivitäten bei der Arbeit

Der zunehmende Bewegungsmangel zeigt sich nicht nur bei der Erwerbsarbeit, sondern auch zu Hause: Über 40 Prozent der Bevölkerung kommen bei der Erwerbs-, Haus- oder Gartenarbeit nie ins Schwitzen und nur ein gutes Viertel verzeichnet mehr als zwei Schwitzepisoden pro Woche (T5). Personen, welche sich bei der Arbeit nicht gross bewegen, weisen weder auf dem Arbeitsweg noch beim Sporttreiben ein klar höheres Aktivitätsniveau auf als Personen, die bei der Arbeit durch körperliche Aktivitäten ins Schwitzen geraten. Das heisst, der zunehmende Bewegungsmangel bei der Arbeit wird in vielen Fällen nicht durch vermehrte Bewegung in der Freizeit kompensiert.

Arbeit ist heute mehrheitlich nicht mehr mit intensiver körperlicher Betätigung verbunden. Rund 40 Prozent der Erwerbstätigen haben an ihrem Arbeitsplatz keine oder kaum Bewegung. Sie müssen weder viel umhergehen, etwas tragen oder Treppen steigen, noch sonst eine körperliche Anstrengung erbringen (T4). Schwere körperliche Arbeit verrichtet noch jeder achte Erwerbstätige, bei jedem sechsten Erwerbstätigen ist die Arbeit mit Treppen steigen oder Lasten tragen verbunden. Insgesamt empfindet heute ein knappes Viertel der Erwerbstätigen die berufliche Arbeit als körperlich anstrengend, während mittlerweile gegen die Hälfte (44%) die Arbeit als nervlich anstrengend erlebt.

Quelle: BFS, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2002, n = 18’377

 

Das Wichtigste in Kürze

Geht man von den Bewegungsempfehlungen der Bundesämter für Sport und Gesundheit aus, so zeigen die vorliegenden Auswertungen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung, dass der Bewegungsmangel in der Schweiz bislang eher unterschätzt wurde. Nur ein gutes Viertel der Bevölkerung (27%) erfüllt die Empfehlungen für ein sportliches Ausdauertraining mit mindestens drei intensiveren Bewegungseinheiten pro Woche. Weitere 9 Prozent machen zwar kein regelmässiges Ausdauertraining, sie erfüllen aber die so genannten Basisempfehlungen, indem sie mindestens 30 Minuten täglich durch körperliche Aktivitäten im Alltag oder beim Sport zumindest ein bisschen ausser Atem kommen. Die restlichen fast zwei Drittel der Bevölkerung erfüllen die Empfehlungen für ein gesundheitswirksames Bewegungsverhalten nicht. Ein wesentliches Element eines gesunden Bewegungsverhaltens stellt der Sport dar. Die Hälfte der Schweizer Bevölkerung betätigt sich mindestens einmal pro Woche sportlich, und wer Sport treibt, erfüllt mehrheitlich auch die Bewegungsempfehlungen. Die Bewegungsempfehlungen lassen sich aber auch durch körperliche Aktivitäten im Alltag erfüllen. So fällt auf, dass immerhin die Hälfte der Bevölkerung zumindest einen Teil der täglichen Wegstrecken zu Fuss oder mit dem Velo bewältigt. Damit die Bewegung auf dem Arbeitsweg, zum Einkaufen oder Ausgehen aber wirklich als gesundheitswirksam gelten kann, müsste sie noch etwas intensiviert werden. Obwohl ein gutes Viertel der Bevölkerung täglich über 30 Minuten mit Muskelkraft unterwegs ist, erreicht nur die Hälfte davon die in den Basisempfehlungen geforderte mittlere Intensität. Auch bei der Erwerbs-, Haus- und Gartenarbeit kommt heute nur noch ein gutes Viertel der Bevölkerung regelmässig ins Schwitzen. Mit dem Alter nimmt der Bewegungsmangel tendenziell zu. Ein deutlicher Rückgang der körperlichen Aktivitäten zeigt sich vor allem zwischen dem 20. und 30. Altersjahr sowie nach dem 74. Altersjahr. In jungen Jahren sind die Männer klar aktiver als die Frauen. Da der Rückgang bei den Frauen aber weniger steil verläuft, zeigen Frauen und Männer im Alter zwischen 35 und 65 Jahren ein vergleichbares Bewegungsverhalten. Im Alter von über 65 Jahren nehmen zwar die körperlichen Aktivitäten beim Sport und bei der Arbeit ab, dafür ist man auf den täglichen Wegstrecken (wieder) häufiger zu Fuss unterwegs.

In der Deutschschweiz ist der Bewegungsmangel weniger ausgeprägt als in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Am aktivsten ist die Bevölkerung im Kanton Zug, die meisten Inaktiven zählen wir im Kanton Tessin. Während wir sowohl beim allgemeinen Bewegungs- als auch beim Sportverhalten einen ausgeprägten «Röschtigraben», aber keinen Stadt-Land-Unterschied ausmachen können, ist bei der alltäglichen Bewegung unterwegs der Stadt-Land-Unterschied mindestens ebenso wichtig wie der Unterschied zwischen den Sprachregionen. In den dicht besiedelten Gebieten ist man auf den täglichen Wegstrecken weit häufiger zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs als in ländlichen Regionen.

Ein unterdurchschnittliches Bewegungsniveau weist zudem die ausländische Wohnbevölkerung auf, wobei sich besonders hohe Bewegungsdefizite bei den 15- bis 34-jährigen Ausländerinnen zeigen. Generell steigt das Aktivitätsniveau mit dem sozialen Status deutlich an. So zeigen Personen mit einem mittleren oder hohen Bildungsniveau sowie einem überdurchschnittlichen Haushaltseinkommen ein besseres Bewegungsverhalten als Personen aus tieferen sozialen Lagen. Der Statusunterschied wird besonders deutlich bei den Sportaktivitäten, während Bewegung bei der Arbeit eher ein Zeichen einer tieferen Berufsstellung ist.

Der Vergleich mit den früheren Gesundheitsbefragungen zeigt, dass die körperliche Inaktivität zwischen 1992 und 1997 markant zugenommen hat. In der Zwischenzeit konnte der Trend jedoch gestoppt werden, und in der Deutschschweiz – nicht aber in der Romandie und im Tessin – zeichnet sich eine eigentliche Trendwende ab. Damit haben sich die Unterschiede zwischen den Sprachregionen während der 1990er Jahre vergrössert. Entgegen dem Gesamttrend nimmt die körperliche Aktivität im Alltag weiter ab. Die Zahl der Personen, die auf den täglichen Wegstrecken nie zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs sind, ist zwischen 1997 und 2002 weiter angewachsen. Die sozialen Unterschiede im Bewegungsverhalten erweisen sich als stabil. Bei den Frauen lässt sich allerdings feststellen, dass sie sich bezüglich der Bewegung im Alltag den tieferen Werten der Männer annähern, die daraus entstehenden Bewegungsdefizite dafür vermehrt durch sportliche Aktivitäten kompensieren. Mit Blick auf das Gesundheitsbewusstsein und –handeln stellt das Bewegungs- und insbesondere auch das Sportverhalten eine eigentliche Schlüsselvariable dar.

Unabhängig vom Alter und Geschlecht weisen Personen, die sich regelmässig bewegen, ein höheres Gesundheitsbewusstsein und weitere gesunde Verhaltensweisen auf, insofern sie signifikant weniger Rauchen, sich gesünder ernähren und weniger häufig Übergewicht sind. Frauen und Männer, die sich regelmässig bewegen, schätzen ihre Gesundheit unabhängig vom Alter deutlich besser ein und leiden auch weniger an körperlichen Beschwerden als Inaktive. Und auch bezüglich der psychischen Gesundheit zeigen sich signifikante Unterschiede, insofern aktive Personen ein höheres Wohlbefinden aufweisen als inaktive Personen. Die Zusammenhänge mit der psychischen Gesundheit zeigen sich allerdings vor allem mit Blick auf das Sportverhalten und nicht bei der Bewegung im Alltag oder bei der Arbeit. Personen, welche die Bewegungsempfehlungen erfüllen, haben mehr Unfälle bei Sport und Spiel als unregelmässig aktive und inaktive Personen. Letztere erleiden aber die schwereren «Sport»-Unfälle und verursachen dabei unabhängig vom Alter und vom Beruf ähnlich viele Ausfalltage wie aktive Personen. Im Endeffekt verursachen 1000 Aktive nicht viel mehr Ausfalltage durch Unfälle bei Sport und Spiel als 1000 Inaktive. Die vorliegenden Auswertungen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung zeichnen ein differenziertes Bild des Bewegungsverhaltens der Schweizer Bevölkerung. Sie zeigen nicht nur die gesundheitsförderlichen Aspekte von Bewegung und Sport, sondern bringen auch einen gravierenden Bewegungsmangel an den Tag. Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind davon allerdings gleich stark betroffen.

Die verschiedenen regionalen sowie alters-, geschlechts- und schichtspezifischen Unterschiede dürften für die zukünftige Bewegungs- und Gesundheitsförderung von grosser Wichtigkeit sein. Dass es bei der Bewegungsförderung auch bereits erste Erfolge zu verzeichnen gibt, lässt sich den vorliegenden Zahlen ebenfalls entnehmen.

Quelle: Bewegung, Sport, Gesundheit

Fakten und Trends aus den Schweizerischen Gesundheitsbefragungen 1992, 1997, 2002 

http://www.bag.admin.ch/index.html?lang=de&download=NHzLpZig7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2qZpnO2Yuq2Z6gpJCFfXx6f2ym162dpYbUzd,Gpd6emK2Oz9aGodetmqaN19XI2IdvoaCUZ,s-

 

Nicht übertragbare Krankheiten verursachen 80% der Gesundheitskosten

Nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachten in der Schweiz gemäss einer Studie im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) im Jahr 2011 rund 80% der gesamten Gesundheitskosten, wobei davon die Herz-Kreislauf-Krankheiten den grössten Teil ausmachten. Insgesamt entfielen rund 44% auf die stationäre Behandlung, 36% auf die ambulante Behandlung und etwas mehr als 9% auf Medikamente. Je nach Krankheit sind die Anteile indes unterschiedlich hoch. Medikamente machten bei allen Krankheiten nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten aus. 

In der Schweiz leiden immer mehr Menschen an nicht übertragbaren Krankheiten. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf Veränderungen im Lebensstil wie etwa unausgewogene Ernährung oder mangelnde Bewegung zurückzuführen. Das BAG schätzt, dass mit einem gesünderen Lebensstil über die Hälfte aller Erkrankungen vermieden werden könnte. Im November 2013 haben die Kantone deshalb gemeinsam mit dem Bund die Erarbeitung einer nationalen Strategie zur Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten beschlossen.

Kostenaufteilung nach Krankheiten.

 

Plädoyer für Training der Beweglichkeit

Wer sich um seinen Körper, seine körperliche Fitness nicht kümmert, altert auffällig schneller und baut sichtbar früher ab, sagt Körpertrainerin Benita Cantieni

Den meisten Führungskräften geht die Wichtigkeit der Gesundheit leider erst auf, wenn sie auf der Kippe steht, wenn sie abbauen, wenn ihnen plötzlich bewusst wird: Sie haben mit sich selbst, mit ihrem Körper Raubbau betrieben", berichtet Benita Cantieni. Und eigene Erfahrungen schwingen dabei mit.

Als Körpertrainerin lebt Cantieni sozusagen in zweiter Karriere. Als ihr Körper immer mehr den erforderlichen beruflichen Einsatz verweigerte, gab sie ihren Posten als Chefredakteurin einer internationalen Frauenzeitschrift auf und machte sich mit einem schrittweise selbst entwickelten Körpertraining wieder fit. Und 1992 damit selbstständig. Inzwischen ist ihr Training unter dem Namen "Cantienica" eine Marke. In Europa therapieren mittlerweile rund 1000 Gesundheitsprofis mit der Methode. Cantienis Erfahrung: Menschen, die sich nicht um ihren Körper, ihre körperliche Fitness kümmern, altern auffällig schneller als körperbewusst(er) lebende. Eine Beobachtung, die nicht nur Führungskräften zu denken geben sollte. Besagt sie doch: Menschen, die ihren Körper vernachlässigen, für die die Pflege ihrer körperliche Fitness nicht ebenso selbstverständlich ist wie ihre sonstige Körperpflege, lassen in ihrer ursprünglichen Belastbarkeit und Arbeitskraft schneller als normal und naturgegeben nach. Womit ihr Risiko, sich das Überforderungssyndrom Burnout einzuhandeln, beachtlich wächst. Selbstverschuldet.

Bewegung als Lebenselixier

Cantieni: "Nicht immer ist es nur der Job, der auszehrt. Viele sorgen auch mit ihren Verhaltensweisen dafür." Aus diesem sich immer wieder bestätigenden Wissen heraus ist es das Anliegen der Zürcherin, "gerade auch die stark geforderten Berufstätigen daran zu erinnern, dass neben der üblichen alltäglichen Bewegung bewusste, den Körper behutsam trainierende Bewegungsabläufe ein wahres Lebenselexier sind, dass der Körper diese ganz bewusste Bewegung von seiner evolutionären Anlage her unbedingt braucht und will, um auch aus sich heraus so lange wie möglich voll funktionstüchtig zu bleiben."

Und der Körper belohnt diese ihm zuteilwerdende Sorgfalt. "Wer sich die Zeit für ein überlegtes Bewegungstraining nimmt, hält beruflichen Anforderungen besser stand, baut belastungs- und leistungsmäßig bei weitem nicht so schnell ab, ist optimistischer, weniger von Zukunftsängsten heimgesucht, seltener verstimmt, aggressiv oder gar depressiv." Rückmeldungen der von ihr Trainierten bestätigen sie: Davon profitieren Leib und Seele, wodurch die persönliche Leistungsfähigkeit ein merklich belastbareres Fundament bekommt, hört sie immer wieder. Erkenntnisse, die auch medizinisch-psychologische Forschungsergebnisse belastbar bestätigen.

Gesunder Geist in gesundem Körper

All das macht die bewusst körperorientierte Bewegung für Cantieni "zur sinnvollen anderen Seite unserer gewohnten Körperpflege". Schließlich pflege auch gute Bewegung den Körper, ja sei geradezu eine Belohnung für ihn. Fehle sie, entstehe dadurch eine zusätzliche Beanspruchung des Körpers, die ihn langsam, aber sicher immer funktionsuntüchtiger mache! "Nicht zuletzt auch in der bei der heutigen Beanspruchung zunehmend wichtiger werdenden Fähigkeit, sich mental immer wieder selbst zu stabilisieren und zu motivieren", sagt Cantieni. Was im Übrigen keine neue Erkenntnis sei, wie die antike römische Formulierung "Orandum est ut sit mens sana in corpore sano" zeige: "Gesunder Geist in gesundem Körper - darum muss man vor allem beten."

Worauf zielt Cantieni bei ihrer Körperarbeit besonders ab? Sie will dem Körper so viel Kraft und Beweglichkeit antrainieren, "dass er sich in all seinen möglichen Variationen bewegen will, dass der Körper wieder sein Bewegungsbedürfnis anmeldet wie Durst oder Hunger oder Müdigkeit, dass bewusste körperorientierte Bewegung wieder zu einer geliebten Lebensnotwendigkeit wird - aus dem Erleben eines viel besseren Körpergefühls, eines viel größeren Wohlbefindens, einer spürbar größeren Gelassenheit und Belastbarkeit heraus."

Wunderwerk menschlicher Organismus

Für Benita Cantieni ist der menschliche Körper ein Wunder. Ein Wunder, "dass viele, ganz besonders aber auch die ganz intensiv arbeitenden Menschen einfach als selbstverständlich hinnehmen und sich wundern, wenn dieses Wunder auf einmal nicht mehr wie gewohnt reibungslos funktioniert" . Der Körper sei es wert, dass wir ihm Sorge tragen. Außerdem sei das ein lohnendes Unterfangen, denn der Körper zahle alles mit Zinsen zurück, was wir in ihn investieren, er sei eine Anlage mit hoher Rendite. "Wir können etwas für unseren Körper tun, ihn kräftigen, solange wir leben. Knochen, Sehnen, Bänder und Muskeln, die großartigen, hochintelligenten Muskeln, sind lebendig und elastisch und formbar", sagt Cantieni. Und man spürt, wie sie am liebsten die Leute bei der Hand nehmen und mit ihnen auf der Stelle lostrainieren möchte.

Die mitreißend zupackende, unprätentiöse Frau staunt, wie viel Menschen über ihre Autos wissen, über ihren Computer, über ihr Handy. Wie genau die Menschen das Kochen nehmen, das Fotografieren, das Gärtnern. Und wie wenig dieselben Menschen über ihren Körper wissen. Ihr Rat: "Lernen Sie auch die Gebrauchsanweisung für Ihren Körper kennen." (Hartmut Volk, DER STANDARD Printausgabe, 21./22.8.2010)

 

Strategien und Aktivitäten - Entwicklung eines integrierten Modells

Im Rahmen des Nationales Programm Ernährung und Bewegung (NPEB) beschlossen die SUVA, Gesundheitsförderung Schweiz und das BAG Ende 2012 eine engere Zusammenarbeit, um innovative Ansätze im Bereich Betriebliche Gesundheitsförderung zu entwickeln. Die gesundheitsfördernden Massnahmen im Betrieb sollen auf einem integrierten Ansatz basieren, der neben der Bewegung auch die psychische Gesundheit und die Ernährung mit einbezieht.

Das Ziel ist, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen darin zu unterstützen, auf einfache Weise einen gesünderen Lebensstil zu pflegen. Ausserdem werden Unternehmen dazu motiviert, strukturelle Massnahmen für die Verbesserung der Gesundheit im Unternehmen umzusetzen. Die Umsetzung und Entwicklung eines integrierten Ansatzes wird aktuell mit der Erarbeitung eines Pilotprojektes verfolgt. Vier Handlungsfelder Bewegung, Ergonomie, Ernährung und psychische Gesundheit stehen hierbei im Fokus:

Diagramm

Weitere Ziele sind:                                                 

Aufzeigen der Wirksamkeit  eines integrierten Modells der Gesundheitsförderung, um die Umsetzung der Massnahmen zur betrieblichen Gesundheitsversorgung in der Öffentlichkeit besser kommunizieren zu können.

Evaluation der Wirksamkeit der Massnahmen in Bezug auf Gesundheitsprävention.

Neue Erkenntnisse gewinnen, die die Abhängigkeiten zwischen Bewegung, Ernährung und psychischer Gesundheit zeigen.

Ein Pilotprojekt im Bereich der Handlungsfelder Bewegung und Ergonomie wurde bereits umgesetzt. Nestlé hat mit dem Projekt «Nestmove» an seinem Standort Orbe VD verschiedene Ansätze entwickelt, die das körperliche Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessern und damit auch muskuloskelettalen Erkrankungen vorbeugen.

Grands Prix Suisse der AEPS Die Grands Prix Suisse der Association européenne pour la promotion de la santé (AEPS) werden von der Schweizer Sektion der Europäischen Vereinigung für die Förderung der Gesundheit seit 1992 verliehen. Ausgezeichnet werden Institutionen für die Einführung nachweislich wirksamer Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramme. Die Auszeichnung sowie das Preisgeld in Höhe von insgesamt 25'000 Franken werden durch Gesundheitsförderung Schweiz, die Suva und dem Bundesamt für Gesundheit unterstützt.

 

12 Folgen von Bewegungsmangel

Mangelnde Bewegung hat eine Vielzahl negativer Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Die auf dieser Seite genannten Folgen sind nur ein Auszug.
Bei zu geringer körperlicher Aktivität leidet unser ganzer Organismus und die Wahrscheinlichkeit irgendwann im Leben an einer chronischen nicht heilbaren Krankheit zu erkranken steigt.
Wir benötigen Bewegung, um vital und gesund zu bleiben.

Muskelabbau

Unser Körper verhält sich ökonomisch. Wird er nicht ausreichend gefordert, verliert er an Leistungsfähigkeit. Muskeln, die wir nicht beanspruchen werden abgebaut.
Wir sind nicht mehr in der Lage über längere Zeit unsere Wirbelsäule aufrecht zu halten, die Stabilität unser Gelenke wird beeinträchtigt, unser Verletzungsrisiko steigt und unser untrainierter Herzmuskel erhöht die Gefahr von Herzinfarkten. Alle Organe des Körpers benötigen Belastung und Bewegung, um leistungsfähig zu bleiben. Bewegen wir uns nur wenig, baut sich diese Leistungsfähigkeit dramatisch ab und die Gefahr an einer chronischen Krankheit zu erkranken erhöht sich deutlich.

Rückenschmerzen

Bei sitzenden Tätigkeiten verharren wir häufig längere Zeit in der gleichen Position. Dies führt zu Verspannungen. Unsere verkümmerte Muskulatur kann unsere Wirbelsäule nicht mehr optimal stützen und aufrecht halten. Die Folgen sind Fehlhaltungen. Durch einen Rundrücken steigt die Fehlbelastung für unsere Wirbelsäule und die Band­scheiben. Es kommt zu Rückenschmerzen und im schlimmsten Fall zu einem Bandscheibenvorfall.
Trainierte Muskeln sind die beste Prävention gegen Rückenschmerzen. Dabei ist die Bauchmuskulatur ebenso wichtig wie die Rückenmuskulatur.
Rückenschmerzen haben häufig auch psychische Ursachen und können durch Stress und Anspannung ausgelöst werden. Auch hier ist Bewegung ein wirksames Mittel, um diese abzubauen.

Kopfschmerzen

Die Ursachen von Kopfschmerzen sind vielfältig. Längeres bewegungsarmes Sitzen führt häufig zu Verspannungen im Hals und Nackenbereich. Diese Verspannungen können bis in den Kopf ziehen und Kopfschmerzen auslösen.
Ein weiterer Faktor ist die schlechtere Sauerstoffversorgung unseres Gehirns, wenn wir uns längere Zeit nicht bewegen.
Kurze Bewegungspausen versorgen unser Gehirn mit frischem Sauerstoff und erhöhen unsere Konzentrations­fähigkeit. Idealerweise sorgen wir dabei für frische Luft, indem wir das Fenster öffnen oder eine Runde spazierengehen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Mangelnde Bewegung führt dazu, dass unser Herz nicht mehr adäquat belastet wird. Es wird zu gering beansprucht und unser Herzmuskel verliert an Leistungsfähigkeit.
Kommt es nun zu einer Belastung, zum Beispiel Treppensteigen oder Sport, ist ein untrainiertes Herz häufig überfordert. Man spürt wie man sich anstrengt und die Gefahr von Herzinfarkten steigt.
Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bewegung. Auch unser Herz muss trainiert werden. Mäßige Bewegung ist dabei ausreichend, wichtig ist die Regelmäßigkeit.

Bluthochdruck

Eine häufige Ursache für Bluthochdruck ist eine Störung des Herz-Kreislauf-Systems. Bluthochdruck ist einer der großen Risikofaktoren, einen Herzinfarkt und Schlaganfall zu erleiden.
Regelmäßige körperliche Aktivität bereits bei geringer Intensität senkt den Blutdruck. Ein weiteres Mittel ist Stress zu vermeiden und kleine Entspannungspausen in den Tag einzubauen.

Verdauungsprobleme

Damit unsere Organe reibungslos funktionieren, benötigen sie Bewegung. Sie müssen adäquat belastet werden und brauchen den durch Bewegung ausgelösten Zug und Druck sowie eine gute Durchblutung.
Sitzen führt außerdem dazu, dass unsere Organe zusammengepresst werden. Unser Magen und Darm werden komprimiert und können sich nicht frei entfalten.
Die Folge können Verdauungsprobleme sein, bei denen die wenigsten von uns Bewegungsmangel und Sitzen als Ursache vermuten würden.

Übergewicht

Übergewicht ist ein zunehmendes Gesundheitsrisiko in unserer Gesellschaft. Viele Betroffene versuchen es mit verschiedenen Diäten.
Übergewicht können wir jedoch nur vermeiden, wenn wir an beiden Stellschrauben drehen: Ernährung und Bewegung.
Unser bewegungsarmer Lebensstil führt dazu, dass das Verhältnis Energieaufnahme zu Energiebedarf nicht mehr stimmt. Wir essen mehr als unser Körper benötigt.
Für einen gesunden Stoffwechsel braucht unser Körper Bewegung. Moderate, aber regelmäßige Bewegung, zum Beispiel tägliches Spazierengehen, verbunden mit einem belastungsgerechten Essverhalten reicht dabei aus.

Diabetes Typ 2

Diabetes Typ 2 („Zuckerkrankheit”) ist eine Zivilisationskrankheit, die nicht mehr nur ältere Menschen, sondern zunehmend auch Jüngere betrifft. Als Hauptursache gilt Übergewicht und damit auch mangelnde Bewegung. Diabetes Typ 2 beginnt schleichend und wird häufig erst spät erkannt.
Neben angepasster Ernährung zeigen Studien, dass Bewegung Stoffwechselstörungen wie Diabetes Typ 2 vorbeugen.

Osteoporose

Osteoporose („Knochenschwund”) ist eine Erkrankung, die zu einer Abnahme der Knochendichte und Abbau der Knochensubstanz führt. Das ganze Skelett wird für Brüche anfälliger.
Osteoporose ist die häufigste Knochenerkrankung im Alter und betrifft vor allem Frauen nach den Wechseljahren. Allerdings nimmt Osteoporose seit einigen Jahren auch bei Jüngeren zu.
Das beste Mittel um dem Knochenabbau entgegenzuwirken ist Bewegung, denn der Knochen baut dort Substanz auf, wo er eine Zugbelastung durch die Muskulatur bekommt.
Körperliche Aktivtät und ausreichend Sonnenlicht, zum Beispiel der Spaziergang in der Mittagspause, sowie eine kalziumreiche Ernährung sind der beste Schutz vor Osteoporose.

Arthrose

Bewegungsmangel kann zu Arthrose (Gelenkverschleiß) führen. Durch fehlende Bewegung leidet die Ernährung des Knorpels und Stoffwechselprodukte werden aus dem Gelenk nicht abtransportiert. Eine Knorpeldegeneration und Arthrose wird dadurch begünstigt.
Bewegung bei moderater Belastung ist eine wirksame Prävention gegen Arthrose.

Infektanfälligkeit

Zu wenig Bewegung schwächt unser Immunsystem, denn durch körperliche Aktivität werden vermehrt Abwehrzellen produziert.
Dabei gilt: weniger ist mehr. Moderat durchgeführtes Bewegungstraining stärkt das Immunsystem, wenn wir übertreiben, schwächen wir es.

Stresserkrankungen

Stress ist eine natürliche Reaktion auf Belastungssituationen. Ausgeschüttete Stresshormone versetzen den Körper in Alarmbereitschaft und erhöhen kurzzeitig seine Leistungsgrenzen.
Standen unsere Vorfahren früher einem wilden Tier gegenüber, gab es zwei Möglichkeiten: Kampf oder Flucht. In beiden Fällen werden die ausgeschütteten Stresshormone wieder abgebaut.
Heute versetzen uns Termindruck, Überlastung und Überforderung in Stresssituationen, ohne dass die ausgeschütteten Stresshormone wieder abgebaut werden. Es kommt zu einer Dauerstresssituation, die früher oder später zu einer Erkrankung führt.
Bewegung bietet hier ein wichtiges Ventil. Körperliche Aktivität baut Stresshormone ab, macht uns ausgeglichener und zufriedener. Regelmäßiges Bewegung steigert auch unsere Belastbarkeit und wir werden stressresistenter.